Familienchronik |
14.08.06 |
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BERGAU ein Name ein Ort ? Der Name BERGAU scheint ein seltener Name zu sein. So glaubte ich bis vor kurzem. Aber ein Blick in das Telefonbuch von Deutschland belehrte mich eines besseren. Der Name BERGAU kommt in Deutschland genau 743 mal vor. Wie kommen eigentlich Namen zustande ? Welche Bedeutungen haben Sie ? Wie kommt man auf einen Namen wie BERGAU ? Lässt sich diese Frage eigentlich schnell beantworten? In der Namensforschung gibt es mehrere Theorien, wie Beispielsweise ein Name entstehen kann.
In grauer
Vorzeit, mussten Unterscheidungsworte für Menschen gefunden werden. Es
reichte nicht mehr zu, das in der Siedlung die Menschen sich mit Namen
ansprachen, sie wollten unterschieden werden. Als erstes inspiriert von der
ausübenden Tätigkeit. Wie Hauer, Jäger, Holzmann, Schmied oder Läufer.
Natürlich wandelten sich die Namen im Laufe der Zeit. Sie bekamen eine
andere Betonung bzw. wurden anders aufgeschrieben. Heute leider noch ein
Ärgernis der Ahnen bzw. Familienforscher. Denn mit der Sprache folgte die
Lautbildung und durch das Interpretieren der Laute entstanden neue Namen.
Also nicht wie an die E-Mail ran und nachgefragt. Nach einigen Tagen erhielt ich Post natürlich elektronisch. Pfarrer Niel teilte mir mit, das es einen solchen Ort nordöstlich ca. 40 km entfernt von Wien tatsachlich gibt. Er liegt eben neben einer kleinen Au an einigen nicht sehr großen Bergen, von denen einer wahrscheinlich einmal ein Hausberg (alte Festung) war. Nun schwoll natürlich bei mir die Brust, ein Ort der deinen Nachnamen trägt, toll. Nun war mein Jagdinstinkt geweckt. Ich kramte mir einen Atlas heraus und suchte nach dem Ort BERGAU. Tatsächlich, in der Nähe liegt der Ort Göllersdorf. Ja der erste Schritt war getan. Wie jetzt aber an die Geschichte des Ortes BERGAU herankommen. Ich fand natürlich ein Buch das in Wien 1914 das erste mal verlegt wurde. Es heißt „Beiträge zur Geschichte des Marktes Göllersdorf und seiner Nachbarorte“ und ein weiteres Buch „Aus der Geschichte von Göllersdorf“. Der Ort BERGAUAuf prähistorische Besiedlung des Gebietes von BERGAU deuten zwei Hügelgräber der größere etwas außerhalb des Ortes BERGAU, der kleine in der Ortschaft selbst. Wie kam nun der Ort BERGAU zu seinem Namen BERGAU?Der Ort BERGAU wird zu Beginn des 13. Jahrhundert zum ersten Mal genannt. Die Erstnennung findet man in einer Urkunde Herzog Leopold VI von 1203, in der Hugo de Pergowe als Zeuge genannt wird. Ab der Mitte des 12 Jahrhunderts können wir in diesem Raum einige Adelige, die sich „Hugo“ nennen, belegen. So zum Beispiel:
Hugo de Aigin,
Ahnherr der späteren Weierburger,
Hugo
de Porrau
der im weiteren auch als Hugo de BERGAU auftaucht. Nun fällt auf,
dass sowohl Hugo de Pergowe wie auch Hugo de Parawe in der
selben charakteristischen Umgebung auftauchen. So das die Vermutung nahe
liegt, beide Personen sind ein und die selbe. Bei dem Hugo de Pegowe
und Hugo de BERGAU tauchen ebenso zeitgleich Personen auf die, die
Vermutung erhärten, es könnte sich hier um die selben Personen handeln.
Was natürlich immer erst zu beweisen ist. Nun gibt es aber noch eine ganze Reihe von BERGAU’ern, die nicht den Namen „Hugo“ tragen. So findet man 1259 Chunradus de Pergawe als Teilnehmer an einem Turnier in Tulln. Ebenso den Konrad von BERGAU der 1248 dem Electus von Salzburg, Philipp seiner Tochter Otakars von Wolkenstein in die Ehe mitgebrachten Teil des Landes von Wolkenstein verkaufte. Im 14 Jahrhundert, wird geschrieben, das Alber von Puchheim das halbe Dorf BERGAU von Bernhard von BERGAU gekauft hätte. Den Wein und Getreideherren zu Bassau werden lehenweise Gebiete vergeben. Auch das Bayrische Kloster Asbach hat Einkünfte in BERGAU, so verzeichnet eine Aufstellung der Asbacher Güter in Niederösterreich. Das ausgehende 16 Jahrhundert zeigt 44 Häuser der Ortschaft bis auf die beiden, die dem Pfarrer von Göllersdorf dienen , in der Hand der Herren von Puchheim auf Göllersdorf. Die 1967 stillgelegte Volksschule umfasste den Schulsprengel (Schulgemeinde) BERGAU, Porrau und Obergrub, war ursprünglich eine Pfarrschule. Hier war neben dem Klassenraum eine Lehrerwohnung untergebracht. In dem Klassenraum wurden vormittags die oberen nachmittags die unteren Klassen unterrichtet. 1862 besuchten insgesamt 73 Kinder die Schule. Seit der Konstituierung der Ortsgemeinde gehört zu BERGAU noch die Orte Obergrub und Porrauch, die 1919 ausschieden. Statistisch gesehen nimmt die Einwohnerzahl von BERGAU stetig ab. Um 1815 zählte BERGAU 52 Häuser mit 586 Einwohner 1900 hatte der Ort 252, 1969 61 Häuser mit 231 und 1991 nur noch 206 Einwohner.
Die Pfarrkirche des heiligen St. Ägydius geht auf eine von den Puchheimern Mitte des 16 Jahrhunderts erbaute Kapelle zurück. 1784 wurde BERGAU gemeinsam mit Obergrub und Porrau aus Göllersdorf ausgepfarrt, nachdem bereits 1750 eine in Wien lebende vermögende Porrauerin, Anna Maria Bachinger, ein Benefizium zu BERGAU gestiftet hatte. Gemeinsam mit der Erhebung zur Pfarre wurde auch ein Friedhof errichtet. 1817/18 renovierte man den halbverfallenen Pfarrhof und 1829 wurde die Kapelle, der 1733 Lukas von Hildebrandt ihre Gestalt gegeben hatte, zur heutigen Pfarrkirche umgebaut. So kommt also unser Name BERGAU von der Bezeichnung des Ortes BERGAU in Niederösterreich. Von Pergowe über Bergowe zu BERGAU. Also haben wir doch eine schöne Geschichte auf dem Buckel unseres Namens. Wer kann schon behaupten, das sein Name 8 Jahrhunderte alt ist. Soll es doch mit dem Teufel zu gehen, wenn kein Schloß in der Nähe ist, wenn soviel Adlige sich hier in BERGAU breit gemacht haben. Eine Suche im Lexikon des Lexikas ergab auch hier einen Treffer. In Rohrbach an der Gölsen unweit von BERGAU gibt es ein Schloß. Es ist ein dreigeschossiger Schlossbau mir rechteckigem Innenhof. 1287 war es im Besitz des Ulrich von Pergau, im 16. Jahrhundert, erfolgte der Umbau durch Jörger von Tollet. Ab dem Jahre 1626 waren es im Besitz des Stiftes Lilienfeld. Im Jahre 1825, so wird berichtet, war es bereites unbewohnbar. Das Schloß soll nun wieder vorbildlich restauriert worden sein. Eine Familie Maria Rasper sollen die neuen Schlossherren des Schloß der BERGAU’er sein. Nun diese Familie Rasper besitzt mehrer Geschäfte in Wien. Wie soll es anders sein verkaufen sie nur feines Porzellan.
Aber auch in der Nähe von Königsberg (Kaliningrad) gab es ein Ort mit dem Namen BERGAU ehemaliger Kreis Samland heute heißt er Zwetkowo und liegt unweit der Russisch Polnischen Grenze. Auch im Schlesischen gibt es ein Ort mit dem Namen BERGAU. Es gibt südlich des Ottachauer Stausees, schon auf tschechischer Seite den Ort Wildschütz (Ulcice). Wildschütz wiederum liegt im Kreis Freiwaldau (Jesenik). Im 2. Jauerniger Heimatbuch fand ich folgendes über BERGAU. “BERGAU (tschech. Bergov), die jüngste Teilgemeinde von Wildschütz, wurde 1800 bzw. 1804 von Josef Graf von Schaffgotsch als Kolonie angelegt, deren Namen auf ihre Lage zurückgeht.“ Also haben wir hier auch den Fall, das der Ort nach seiner Lage bezeichnet wurde „die Au, die an einem Berg liegt“. Natürlich gehört zu einem so alten Namen wie den BERGAU`s auch ein Wappen. Ich habe durch einen Bekannten, der ebenso wie ich Ahnenforschung betreibt das Wappen „Familie BERGAU“ erhalten. Wo kommt das Wappen den nun eigentlich her?
In der Wappenrolle des Herold Deutschland war es nicht eingetragen. Es
könnte ja auch ein Wappen aus Österreich oder einem anderen Land sein. So
fragte ich beim deutschen Herold an, ob sie mir dieses Wappen als solches
erklären und möglicherweise die Herkunft deuten könnten. Das Ergebnis ist
wie folgt, dieses Wappen zeigt die Grundfarben Weiß, Schwarz und Rot,
welche sich auch im Helmschmuck wiederfinden. Dies soll bedeuten, das es
in den deutschsprachigen Raum speziell in das thüringische hin deutet. Der
springenden Hund ist das Symbol für die Jagt. Der Helm und der Helmschmuck
deuten auf eine ältere Entstehung hin. Meine Hoffungen wuchsen, BERGAU und
ein altes Rittergeschlecht mit eigenem Wappen. Die Ernüchterung kam
gleich, dieses Wappen gehörte einer Adelsfamilie mit dem Namen „von Berg“.
Sie lebte in der Zeit von 1430 bis ca. 1640. Jemand anderes hat sich
dieses Wappen, welches nun ja Herrenlos ist genommen und es für das seine
erklärt. Nun ja es steht BERGAU drauf ist zwar nicht BERGAU drin, warum
sollen wir es dann nicht auch einfach pflegen? Nach welchen Personen suche ich nun noch speziell Dies ist zum einen der Bruder von Johanna BERGAU und Auguste BERGAU., Hermann BERGAU der mit seiner Frau Auguste Kiel einen gemeinsamen Sohn Otto BERGAU geb. am 13.06.1906 in Bruchmühle hatte. Ja, in Bruchmühle verliert sich die Spur des Hermann BERGAU. Es gibt zwei Möglichkeiten, die eine Hermann BERGAU ist mit seiner Familie ca. 1906 nach Übersee beispielsweise Kanada ausgewandert. Dieser Hinweis wird durch den Chronikkisten des Ortes Bruchmühle bestätigt. Hier gab es in der Zeit von 1905 bis 1915 massive Übersiedelungen nach Amerika. Vor allen siedelten kinderreiche Familien in die „Neue Welt“ um. Nachweißlich sind laut Telefonbuch Kanadas 9 Familien mit dem Namen BERGAUer und 10 Familien mit dem Namen BERGAU eingetragen.
Die Familie BERGAU in Berlin? Seit wann das
Zum anderen ist es möglich, das Hermann
mit seiner Familie nach Berlin übersiedelte und hier lebte. Nachweislich,
lebten im Jahre 1929 in Berlin, Hohenschönhausen in der Augustastr. 14E
ein Hermann BERGAU. Schon 1929 lebten 54 Personen mit dem Namen BERGAU und 3 Personen mit dem Namen BERGAUer in der Stadt Berlin. Natürlich ist die Sichtung von Material aus diesen Jahren sehr aufschlussreich, jedoch auch zeitintensiv. Aber die Hürde des Datenschutzes im Landesarchiv wird versucht noch zu überspringen. Weiterhin ist ein Problem den Wohn,- Gebursts,- Tauf oder Trauort von Gottfried BERGAU und Auguste Zwingelberg zu finden. Stand ist der, das Ferdinand BERGAU in Leunenburg, Kreis Rastenburg getauft wurde und in der Kirche zu Schippenbeil Auguste Zwingelberg heiratete. Schippenbeil gehörte zum Kreis Bartenstein. Beide Orte, Schippenbeil und Leunenburg sind ungefähr 50 Kilometer von einander entfernt. So das in diesem Umkreis hier die Personen zu suchen wären. Jedoch Kirchenbücher dieser beiden Kirchenspiele sind unvollständig bzw. nicht vorhanden. Die Suche geht jedoch weiter. Auskunft über Ehe, Geburten, Taufen und Sterbefälle gibt immer das entsprechende Kirchenbuch der Gemeinde oder des Kirchenspieles. Es läst sich jedoch nachweisen, das unsere Familie BERGAU im Kirchenspiel Schippenbeil, Kreis Bartenstein zu Hause war. Das heißt also, das die Familie BERGAU bis zur ihrer Abwanderung, gemeint ist hier Ferdinand und Auguste BERGAU, ca. 100 Jahre in diesem Gebiet ansässig waren. Der Geburtsort von August BERGAU, Kaltwangen liegt ebenso im Kreis Rastenburg. So das zu vermuten ist, das alle Wohn,- Gebursts,- Tauf,- und Trauorte der Familie BERGAU in einem Umkreis von 50 km liegen.
Ich bin so im Kirchenbuch von
Schippenbeil zu Personen mit dem Namen BERGAU mehr als einfach
fündig geworden. So das die Vermutung nahe liegt, das die Familie BERGAU
eine große Familie mit sehr vielen Abzeigungen war und natürlich noch ist. Schippenbeil liegt heute in Polen nahe zur Grenze zu Litauen. In den Kriegstagen des 2. Weltkrieges fuhr die Rote Armee mit einer unbarmherzigen Kriegswalze über Ostpreussen. Sie zerstörte Orte und Kirchen mache sie dem Erdboden gleich. Die Ortschaften konnten, da die Ruinen z.T. abgetragen und die Reste von Gras und Buschwerk überwuchert wurden und damit „verschwunden“ waren, kein russischen Ortsnamen erhalten. Die Kirchen in Schippenbeil soll noch stehen. Die einst so große Gemeinde mit 3434 Einwohnern war die 3 größte Stadt im Kreis Bartenstein. Heut ist sie ein kleines verfallenes Provinznest an der Grenze zu Litauen. Ein Teil der Kirchenbücher wurde gerettet bzw. über Abkommen mit der ehemaligen BRD 1950 dem Evangelischen Zentralarchiv in Berlin übergeben und hier archiviert. Ein Teil ist jedoch dem 2Weltkrieg zum Opfer gefallen.
Es müssen so durch den Forscher alle bekannten Daten in Tauf bzw. Geburtenbüchern, Trauungen Konfirmations- oder Bestattungsunterlagen verglichen werden, um Mißverständinsse und Schreibfehler auszuschließen. Heute heißt Leunenburg auf polnisch Satoczno. Der Ort erhielt seinen Namen nach der Burg die Dietrich von Altenburg 1326 erbauen ließ. Im Gueter-Adressbuch für die Provinz Ostpruessen konnten einige Kuriositäten aufgezeigt werden.
In dem Ort Leunenburg sind:
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Stand: 11.07.06